Carl-Huter-Stiftung

Welt- und Menschenkenntnis nach Carl Huter

12D. Chronologie,
Bereich "Physiognomik Europa"



Seit der Mensch schreiben kann, hat er niedergeschrieben, was er im Gesicht erkennt.

Homer, ca. 700 vor Chr.
Er legt Nestor folgende Beschreibung von Telemachos in den Mund: "An gewissen Zeichen, die ich auf Deiner Stirn lese, erhabener Abkömmling, erkenne ich, wessen Sohn Du bist. Es wundert mich nicht, in Deinen Augen dieses Leuchten zu sehen. Dein stolzes, grossmütiges Gesicht, deine grosse Beredsamkeit und deine Klugheit erinnern mich an deinen Vater. Welcher Jüngling könnte dir gleichen, wenn es nicht der Sohn des   grossen Odysseus wäre."



 

Sokrates, 469 – 399 vor Chr.
Hat nur jene in die Gemeinschaft aufgenommen, die er nach der Prüfung der Gesichtszüge für geeignet hielt (so überlieferte es Plato)
.     





Plato, 428 – 348 vor Chr.
Hat physiognomische Studien betrieben. Er sagte: Die Natur bildete den Körper  entsprechend der Tätigkeit der Seele. Dasselbe sagte später auch Aristoteles.






Aristoteles, 384 – 322 vor Chr.
Hat ein Buch über Physiognomik  geschrieben.   
 






Giovanni Battista Della Porta, 1535 – 1615, Arzt, Universalgelehrter, Dramatiker (auch mit Giambattista und Giovambattista bezeichnet)
Verfasser von „De humana physiomonognia“. Darin hat er Tierköpfe mit menschlichen Gesichts- und Kopfformen verglichen und vermutete bei den Menschen Ähnlichkeiten im Charakter mit jenem Tier, bei dem physiognomische Ähnlichkeiten vorliegen. Aus dem Vergleich mit tierischen Gesichtern und Köpfen versuchte er Rückschlüsse auf den Charakter von Menschen zu ziehen, die in einzelnen Gesichts- und Kopfteilen eine entfernte Ähnlichkeit hatten. 
    


Peter Camper, 1722 – 1789, Arzt und Anatom
Versuchte die Schönheit der   menschlichen Gesichtsform auf bestimmte Prinzipien zurückzuführen. Er entwickelte eine Gesichtswinkellehre und legte eine Bezugsebene fest (Campersche Ebene).    





Johann Caspar Lavater, 1741-1801
Physiognomische Fragmente zur Beförderung der Menschenkenntnis und Menschliebe (1775-1778, 4 Bände). Darin  beurteilt er Menschen nach deren Gesichtszügen und Körperbau. Und er gibt Anleitungen für solche Beurteilungen.
   




Johann Wolfgang Goethe, 1749 – 1832
War einige Jahre ein Anhänger von Lavaters. Hat später sich mit der Pathognomik befasst (Lehre, wie sich Krankheiten aus Gesicht, Hals, Haut, etc. erkennen lassen).





Friedrich Schiller Friedrich, 1759 – 1805
Machte den Ausspruch „Leben atme bildende Kunst!“








Franz Josef Gall, 1758 – 1828, Arzt
Er entdeckte die Faserstruktur des Gehirns und erkannte, dass die Gehirnfunktionen von bestimmten Hirnzentren aus erfolgten (Hirnzentrenlehre). Er nahm an, dass die geistige Veranlagung aus der Schädelform ersichtlich ist und entwickelte eine Phrenologie (Hirnausdruckskunde). Er erarbeitete eine Kraniologie (Schädelvermessungslehre). Er nahm, dass die Charakterzüge aus dem Gesicht  erkennbar sind und baute die Lehre Physiognomie aus.


Alexander von Humboldt, 1769 – 1859; Naturforscher
Anhänger der Physiognomik. Hat die Pflanzenwelt auf physiognomische Weise betrachtet und beschrieben.




Adolf Zeising, 1810-1876
Neue Lehre von den Proportionen des menschlichen Körpers (1854). Die von ihm gefundene Teilungsregel wird als „Goldener Schnitt“ bezeichnet. Er wies dieses Teilungsverhältnis im menschlichen Gesicht und Körper und in der sonstigen Natur und sowie in menschlichen Schöpfungen, z.B. Architektur, nach. Zudem war er Romanautor und Verfassser von religiös-philosophischen Schriften unter dem Pseudonym Richard Morning.  


Theodor Piderit, 1826 – 1912, Arzt und Schriftsteller
Hat sich u.a. mit Mimik und   Physiognomik befasst und einige Bücher darüber geschrieben.



Paolo Mantegazza, 1831 – 1910; Neurologe, Physiologe, Anthropologe
Hat sich u.a. mit Mimik und Physiognomik befasst und ein Buch darüber geschrieben.






Cesare Lombroso, 1835 – 1909, Arzt; Professor der gerichtlichen Medizin und Psychiatrie
Er hat bei nachweislich kriminellen Menschen die Kopf- und Gesichtsformen beobachtet. Bei bestimmten Arten von Verbrechern (Mördern, schwere Einbrecher) hat er wiederkehrende Muster in der Bildung von Gesicht und Kopf gefunden.

Homer


Socrates
Plato


Aristoteles

     

Giovanni Battista Della Porta


Peter Camper
Johann Caspar Lavater


Johann Wolfgang Goethe
Friedrich Schiller
Franz Josef Gall
Alexander von Humboldt


Adolf Zeising

      

      




Paolo Mantegazza

     

Cesare Lombroso
 
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